Drucken

Die Definition der Wahren Ortszeit WOZ ist so, dass wenn die Sonne genau aus Süden scheint es 12:00 Uhr Mittag ist.

Die Zeitdauer zwischen zwei aufeinanderfolgenen Mittagszeiten ist ein Tag - die wahre Sonnenzeit. Beobachtet man nun die Tageslänge auf Grund des Sonnengangs (Sonnentag) im Vergleich zur Tageslänge einer Uhr mit regelmäßigem Gang (mittlere Sonnenzeit, Sternentag), so stellt man über das Jahr hinweg eine Abweichung von bis zu etwa +/- 15 min fest. Die Abweichung summiert sich von Tag zu Tag auf und wird als Zeitgleichung dargestellt.

Dabei wird der regelmäßige Gang des Schattens durch zwei Effekt etwas verworfen:

  1. Die Form der Erdumlaufbahn als Ellipse - Abweichung 1-mal periodisch/Jahr +/- 10 min.
    Dadurch ändert sich die Umlaufgeschwindigkeit der Erde um die Sonne - 2. Keplerschen Gesetz. Befindet sich die Erde auf der Umlaufbahn im sonnennächsten Punkt (Perihel, etwa 3. Jänner), so addieren sich die Erdrotation und der der durch die schnellere Umlaufgeschwindigkeit überstrichene Winkel zur Sonne - der Sonnentag ist kürzer als der Sternentag. Im sonnenfernsten Punkt (Aphel, etwa 5. Juli) fällt die Addition durch die geringere Bahngeschwindigkeit geringer aus - der Sonnentag ist länger als der Sternentag.
  2. Die Ebene der Erdumlaufbahn schließt mit der Äquatorebene der Erde einen Winkel von 23,44 Grad ein - Abweichung 2-mal periodisch/Jahr +/- 7,5 min.
    Zur Tages-und-Nachtgleichen (Frühlings- und Herbstbeginn) schneiden sich die Rotationsachsen Umlaufbahn und Erde mit dem größten Winkel. Die Drehung der Erde wirkt sich mit maximaler Verstärkung als Drehung um die Parallele der Bahnachse aus. Die Sonnentag dauert gleich lang wie der Sternentag. Ab Frühlingsbeginn bis Sonnenwende dauert dann der Sonnentag immer kürzer als der Sternentag.